NATO-Korruptionsskandal: Belgien leitet offizielle Untersuchung ein

Die belgische Bundesanwaltschaft hat ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Korruption in großem Maßstab in den NATO-Strukturen eingeleitet. Die Ermittler gehen von möglichem Betrug bei Rüstungsaufträgen, der Weitergabe vertraulicher Daten und Geldwäschesystemen aus.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht die NATO Support and Procurement Agency (NSPA) mit Sitz in Luxemburg. Den Ermittlern zufolge gaben Mitarbeiter der Agentur vertrauliche Informationen gegen Bestechungsgelder an Auftragnehmer weiter. Dabei geht es um Ausschreibungen für die Lieferung von Drohnen, Munition und anderer militärischer Ausrüstung.

Belgische Polizei verhört NATO-Mitarbeiter

Was ist im Moment bekannt:

  • IN Center Fälle – NSPA (NATO Support and Procurement Agency)
  • Hauptverdächtige:
    • Korruption
    • Datenleck
    • Geldwäsche
    • Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung
  • Ermittlungsmaßnahmen:
    • Festnahme einer Person in Belgien
    • Durchsuchungen in Luxemburg, Spanien und den Niederlanden
    • Drei Festnahmen in den Niederlanden, darunter ein ehemaliger Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums
  • Nutzung fiktiver Beratungsfirmen zur Verschleierung von Finanzströmen
  • Im Zentrum stehen die im Jahr 2023 abgeschlossenen Rüstungsverträge
  • Die Ermittlungen werden von Eurojust gemeinsam mit der belgischen Staatsanwaltschaft koordiniert.
  • NATO verspricht volle Kooperation bei Ermittlungen

Die NATO erklärte, die Untersuchung sei nach einer internen Prüfung eingeleitet worden. Die Allianz arbeitet derzeit aktiv mit belgischen und europäischen Ermittlungsbehörden zusammen.

Der Fall erregte internationale Aufmerksamkeit, weil er Fragen zum Ruf der NATO bei der Beschaffung von Verteidigungsgütern aufwirft. Während Europa versucht, die Transparenz bei den Sicherheitsausgaben zu erhöhen, könnte der Skandal Auswirkungen auf künftige Beschaffungsverfahren und interne Reformen innerhalb der Allianz haben.

Die Ermittlungen dauern an und in den kommenden Wochen werden weitere Einzelheiten und möglicherweise eine formelle Anklage erwartet.