Der Frühling 2025 brachte Belgien eine extreme Dürre – die stärkste seit über 130 Jahren. Nach Angaben des Königlichen Meteorologischen Instituts (KMI/IRM) fielen von März bis Mai nur etwa 25 % der durchschnittlichen Niederschlagsmenge. Solche Werte wurden zuletzt im späten 19. Jahrhundert gemessen.
Betroffen ist das gesamte Land, besonders aber Ostflandern, Limburg und Wallonisch-Brabant. Die Bodenfeuchte ist kritisch niedrig, Flüsse trocknen aus, und Wasserspeicher sinken unter sichere Grenzwerte.
Ursachen und Folgen der Dürre 2025
Meteorologen machen ein stabiles Hochdruckgebiet über Mitteleuropa verantwortlich, das Regenfronten vom Atlantik blockierte. Hinzu kamen hohe Temperaturen und geringe Luftfeuchtigkeit.
Die Folgen der Dürre sind bereits spürbar:
- Landwirtschaft: Erträge von Kartoffeln, Zuckerrüben und Weizen sind bedroht. Einige Bauern haben bereits Ernteverluste.
- Trinkwasser: Noch gibt es keine Engpässe, aber einige Gemeinden beobachten den Verbrauch und könnten Einschränkungen einführen.
- Binnenschifffahrt: Niedrige Pegelstände in Maas und Schelde erschweren den Schiffsverkehr, insbesondere den Gütertransport aus dem Hafen Antwerpen.
- Ökologie: Austrocknende Feuchtgebiete zerstören Lebensräume für Vögel, Amphibien und Insekten. In Wäldern setzt frühzeitiger Laubfall ein.
- Gesundheit: Trockene, heiße Luft verschärft Allergien, erhöht die Konzentration von Pollen und Schadstoffen und verschlimmert Atemwegserkrankungen.
Die Regionalregierungen haben Notfallpläne gestartet. Landwirte können Entschädigungen beantragen. Gleichzeitig ruft die Umweltbehörde dazu auf, Wasser zu sparen – im Alltag und in der Wirtschaft.
Beispiele konkreter Maßnahmen:
- Einschränkungen beim Autowaschen und Bewässern in bestimmten Gemeinden
- Wöchentliche Überwachung des Grundwasserspiegels
- Informationskampagnen für die Bevölkerung
- Investitionen in Bewässerungssysteme und Wasserwiederverwendung
Umweltorganisationen fordern entschlosseneres Handeln des Staates gegen den Klimawandel. Häufigere Dürren gelten nicht mehr als Ausnahme, sondern als neue Realität, auf die sich Belgien einstellen muss.
Blick in die Zukunft des Klimawandels
Wissenschaftler gehen davon aus, dass solche Frühlinge zur Norm werden könnten. In den kommenden Jahrzehnten wird Belgien voraussichtlich mit extremer Hitze und Wassermangel konfrontiert. Das erfordert Anpassungen in der Landnutzung, Landwirtschaft und Stadtplanung.
Bis dahin sollten Bürgerinnen und Bürger:
- Wasser im Alltag sparen
- nachhaltige Landwirtschaft unterstützen
- von der Politik strengere Umweltmaßnahmen fordern
Der Frühling 2025 war ein deutliches Warnsignal für die Verwundbarkeit Belgiens durch den Klimawandel. Was die Zukunft bringt, hängt von den Entscheidungen ab, die jetzt getroffen werden.