Seit dem 1. Januar 2025 ist Belgien das erste Land der Europäischen Union, das den Verkauf von elektronischen Einwegzigaretten (sogenannten „Puffs“) offiziell vollständig verbietet. Diese Entscheidung löste in der Öffentlichkeit große Empörung aus und wurde als wichtiger Schritt im Kampf gegen das Rauchen unter Jugendlichen und gegen die Umweltverschmutzung wahrgenommen.
Das Verbot gilt für alle elektronischen Einweggeräte mit oder ohne Nikotin, unabhängig von Geschmack, Marke oder Herstellungsland. Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke sagte, der Schritt sei durch alarmierende Daten ausgelöst worden: Die Zahl der Teenager, die Einweg-Vaporizer ausprobieren, steige rapide, und die meisten von ihnen seien sich der möglichen Schädlichkeit von Nikotin und Chemikalien im Dampf nicht bewusst.
Die belgische Regierung beruft sich dabei auf zwei Hauptgründe:
- Schutz der Gesundheit junger Menschen. Bunte Verpackungen, Fruchtaromen und aggressives Marketing haben Einweg-Vaporizer besonders für Teenager attraktiv gemacht.
- Umweltschutz. Einweggeräte bestehen aus Kunststoff, Batterien und giftigen Materialien, die nicht recycelt werden können. Sie landen oft im Müll oder auf der Straße und schädigen die Umwelt.
Das Verbot gilt sowohl für den Offline-Handel als auch für den Online-Handel. Verstößen drohen empfindliche Geldstrafen und die Zollbeamten wurden angewiesen, illegale Sendungen bei der Einfuhr zu blockieren.
Trotz der Proteste einiger Einzelhändler und Hersteller ist die öffentliche Unterstützung für das Gesetz groß. In Umfragen äußerten mehr als 70 Prozent der Belgier ihre Zustimmung zur Entscheidung der Behörden, insbesondere unter Eltern und Vertretern des Bildungswesens.
Was Sie nach Inkrafttreten des Verbots wissen sollten:
- Der Verkauf von Einweg-Vaporizern ist verboten.
- Die Einfuhr solcher Geräte zum Eigengebrauch ist verboten.
- Zugelassen sind Mehrwegsysteme mit Inhalts- und Dosierungskontrolle.
- Bei Verstößen droht eine Geldstrafe von 1.000 Euro.
- Das Gesetz gilt für alle Regionen Belgiens, einschließlich Brüssel, Wallonien und Flandern.
Dieser Schritt könnte ein Beispiel für andere EU-Länder werden. In Frankreich, den Niederlanden und Deutschland laufen bereits Diskussionen über mögliche ähnliche Maßnahmen.
Das Gesundheitsministerium sagte, es plane, in den kommenden Monaten eine Informationskampagne über die Gefahren des Dampfens zu starten und die Prävention der Nikotinsucht bei Teenagern zu verstärken.