Angesichts der Inflation, sozialer Proteste und zunehmender Beschwerden über die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen plant die belgische Regierung, die Militärausgaben zu erhöhen und bis zu drei Milliarden Euro in neue F-35-Kampfflugzeuge zu investieren. Nach den bereits bestellten 34 Flugzeugen ist von weiteren 11 Kampfflugzeugen die Rede, die in Italien montiert werden sollen.
Die Kosten für ein Flugzeug betragen etwa 90 Millionen Euro, und unter Berücksichtigung von Wartung und Infrastruktur erhöht sich der Gesamtbetrag auf etwa 250 Millionen pro Einheit. Multipliziert man diesen Wert mit 11, erhält man beeindruckende Zahlen, insbesondere im Kontext der aktuellen wirtschaftlichen Realität.
Das beschleunigte Rennen um 2% des BIP
Im Jahr 2024 kündigte Belgien unerwartet an, dass es beabsichtige, den Bedarf der NATO an Verteidigungsausgaben (2 % des BIP) nicht wie geplant bis 2030, sondern bis 2025 zu decken. Dafür sind zusätzlich 3,9 Milliarden Euro vorgesehen.
Diese Entscheidung wird mit zunehmenden geopolitischen Risiken begründet, doch viele Bürger stellen sich eine logische Frage: Inwieweit sind solche Ausgaben angesichts der aktuellen Lage im Land gerechtfertigt?
Wie steht es um den sozialen Bereich?
Vor dem Hintergrund einer Erhöhung des Militärbudgets ist in anderen Sektoren eine Stagnation zu beobachten:
- Im Gesundheitswesen herrscht vor allem in Kleinstädten ein Mangel an Personal und Ausrüstung ;
- Der öffentliche Nahverkehr ist in einigen Regionen instabil: Flüge werden gestrichen, Strecken gestrichen;
- aufgrund der Kürzung der Subventionen Schwierigkeiten, eine Wohnung zu mieten.
- kommt es zu Streiks von Lehrern und Beschäftigten im Gesundheitswesen wegen der Arbeitsbedingungen und der niedrigen Löhne.
Vor diesem Hintergrund wird der Kauf einer weiteren Charge teurer Flugzeuge von der Gesellschaft nicht als die logischste Priorität angesehen.
Balance zwischen Sicherheit und Lebensqualität
Natürlich ist das Thema der nationalen Sicherheit wichtig. Die Bürger wünschen sich jedoch einen ausgewogeneren Ansatz, bei dem die Stärkung des Militärs nicht auf Kosten der Gesundheitsversorgung, der Bildung und der sozialen Unterstützung geht.